Sicherheit

Sicherheit für Ihre Finanzen

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Betrugsfälle haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Methoden variieren, das Ziel der Täter bleibt jedoch dasselbe: ihre Opfer zu Geldzahlungen zu bewegen.

Wir zeigen Ihnen hier einen Überblick über typische Betrugsformen und geben Tipps, wie Sie sich und Ihre Finanzen im Alltag gegen Verbrecher schützen können.

Betrugsmasche Falsche Polizisten

Bei dieser Methode geben sich die Betrüger am Telefon als Polizeibeamte aus und erschleichen sich durch gezielte Manipulationstechniken Informationen zu den finanziellen Verhältnissen der Opfer. Die Opfer werden eingeschüchtert und so dazu gebracht, den Anweisungen der Täter zu folgen. Im Zuge des Gesprächs fordern die vermeintlichen Polizeibeamten Geld oder Wertsachen, die an sie übergeben werden sollen. Die meist zivil gekleideten Polizisten kommen dann an der Wohnadresse der Opfer vorbei, um Geld oder Wertsachen abzuholen, da sie nur bei ihnen „sicher verwahrt“ werden können.   

Die Täter machen dabei Gebrauch von folgenden Maschen:

  • Das Kind oder Enkelkind hat einen Verkehrsunfall verschuldet und ist in Haft, bis eine Kaution gezahlt wird.
  • In der letzten Zeit sind Einbrüche in der unmittelbaren Nachbarschaft stark angestiegen, daher sollte das Vermögen der Opfer bei der Polizei verwahrt werden.
  • Die Opfer erhalten vermeintliche vertrauliche Informationen und sollen helfen, einen Kriminalfall aufzuklären. Häufig handelt es sich um einen Bankangestellten, der in kriminelle Machenschaften verstrickt sein soll. Die Opfer sollen Bargeld an der Bankkassa abheben und an die Täter übergeben, um die Fingerabdrücke des Bankmitarbeiters sicherstellen zu können.

Bitte beachten Sie:

  • Die Polizei ruft Sie nicht an und fordert Geld von Ihnen.
  • Die Polizei erkundigt sich nicht über Ihr Vermögen.
  • Die Polizei kommt nicht zu Ihnen nachhause, um Ihr Vermögen abzuholen.

Unsere Tipps:

  • Geben Sie keine Informationen über Ihr Vermögen weiter.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen, sondern legen Sie auf.
  • Lassen Sie Unbekannte nicht in Ihr Haus/in Ihre Wohnung.
  • Verlangen Sie einen Dienstausweis von verdächtigen und angeblichen Amtspersonen.
  • Übergeben Sie kein Geld an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie Ihr persönliches Umfeld.
  • Beachten Sie Warnhinweise Ihres Kundenbetreuers in der Bank.
  • Rufen Sie die Polizei-Notrufnummer 133 und erkundigen Sie sich nach den vermeintlichen Polizeibeamten.

Betrugsmasche Enkel- oder Neffentrick

Diese Betrugsmasche wird vorwiegend bei den älteren Leuten angewandt, um ihnen Geld abzunehmen und läuft immer gleich ab. Der Täter wählt aus dem Telefonbuch häufig Frauen mit alt klingenden Namen aus. Der Anrufer meldet sich, ohne seinen Namen zu nennen und fragt, wie es dem Betroffenen geht. Sollte das Opfer nach dem Namen des Anrufers fragen, so antwortet der Betrüger vorwurfsvoll, ob ihn die Person denn nicht erkenne. Das Gespräch läuft so weiter, dass der Täter einen finanziellen Engpass erklärt und kurzfristig Geld braucht, um aus seiner Notlage zu kommen. Das Opfer wird dazu gedrängt, kurzerhand Geld zu borgen, welches dann aber nicht vom Täter selbst abgeholt wird, sondern von einem „Freund“. Diese Masche funktioniert, da ältere Menschen teilweise über ein schlechteres Gedächtnis verfügen und nicht zugeben wollen, dass sie die Person an der anderen Leitung nicht kennen („Erkennst du mich denn nicht?“). Außerdem fühlen sie sich oft einsam, sind über eine persönliche Ansprache am Telefon erfreut und gehen daher davon aus, dass sie mit einem Verwandten oder Bekannten telefonieren. Häufig vergeht zwischen dem Anruf und der Geldabholung nur eine Stunde – die Kriminellen arbeiten höchst professionell.

Unsere Tipps:

  • Legen Sie sofort auf bei Telefonaten, wo jemand Geld von Ihnen fordert.
  • Rufen den Verwandten, der soeben mit ihnen gesprochen haben soll, an und überprüfen Sie den Sachverhalt.
  • Rufen Sie den Verwandten dabei von jener Telefonnummer an, welche Sie für gewöhlich verwenden.
  • Informieren Sie Ihr persönliches Umfeld, bevor Sie Geld übergeben.
  • Fordern Sie ein persönliches Treffen mit Ihrem Verwandten/Bekannten und lassen Sie nicht zu, dass ein „Freund“ zur Geldabholung geschickt wird.
  • Sollten Sie Opfer dieser Betrugsmasche geworden sein, erstatten Sie sofort Anzeige bei der Polizei.

Betrugsmasche Falsche Anrufe

Es kommt immer wieder vor, dass Kriminelle sich am Telefon als Mitarbeiter Ihrer Bank ausgeben und dabei sehr geschickt vorgehen. Sie rufen ihre Opfer - Bankkunden - an und überreden sie im Zuge des Gesprächs, TANs, die an das Mobiltelefon der Kunden gesendet wurden, an den Täter weiterzugeben.

Bitte beachten Sie:

  • Mitarbeiter einer Bank verlangen keinesfalls vollständige TAN-, Überprüfungs- oder Aktivierungscodes von Ihnen. Erst recht nicht via Telefon!

Unsere Tipps:

  • Lesen Sie keine Codes oder Teile einer SMS (z.B. einer mobileTAN SMS) Ihrer Bank am Telefon vor.
  • Kommt Ihnen ein Gespräch verdächtig vor, legen Sie auf und kontaktieren Sie Ihren Bankbetreuer unter jener Nummer, die auf der Unternehmens-Website angezeigt wird oder Sie in Ihren Unterlagen finden.
  • Nehmen Sie Warnmitteilungen Ihrer Bank im Onlinebanking ernst und lesen Sie diese aufmerksam durch.

Betrugsmasche Love Scams

Bei dieser Methode nutzen Betrüger mithilfe von Fake-Profilen auf Kontaktbörsen oder Social Media das Vertrauen und häufig auch die Liebe anderer Personen aus. Steht dann ein persönliches Treffen kurz bevor, fordert der Kriminelle plötzlich Geld für Zug- oder Flugtickets oder gibt vor, dass für die ärztliche Behandlung eines Familienmitglieds dringend Geld gebraucht wird. Einmal gezahlt, erdichtet der Kriminelle weitere Geschichten, warum das ersehnte Treffen doch nicht stattfinden kann bzw. nur mit finanzieller Unterstützung des Opfers möglich wird. Meist haben die Opfer zu diesem Zeitpunkt schon die „rosarote Brille“ aufgesetzt und merken nicht oder erst sehr spät, dass die Romanze nur Betrug war. Dann sehen sie sich nicht nur mit hohen finanziellen Kosten, sondern auch mit dem Ende der Beziehung, die mittlerweile zum zentralen Lebensinhalt geworden ist, konfrontiert. Diese Betrugsmasche funktioniert deshalb, weil durch den permanenten Kontakt von Briefen, Nachrichten, Telefonaten etc. das Opfer das Gefühl bekommt, in einer echten Beziehung zu sein. Die Gefühle und Menschlichkeit der Opfer werden hier professionell ausgenutzt. Gemeinsame Interessen werden häufig für den Vertrauensaufbau verwendet.

Handelt es sich beim Betrüger um einen Mann, geht dieser häufig einem Beruf im Ausland nach, der gut bezahlt ist (z.B. Soldat, Biologe, Diplomat). Bei kriminellen weiblichen Personen ist es oft so, dass diese sich als einsame Grundbesitzer oder Erben ausgeben, deren Erbschaft erst dann ausgezahlt wird, wenn sie heiraten.

Unsere Tipps:

  • Seien Sie alarmiert, wenn Bekanntschaften aus dem Internet Geld von Ihnen einfordern.
  • Prüfen Sie die Angaben Ihrer Bekanntschaft und recherchieren Sie online, ob Name, Berufsangabe oder Freunde korrekt sind.
  • Erstatten Sie im Betrugsfall Anzeige bei der Polizei und übergeben Sie Beweise (z.B. gespeicherte Nachrichtenverläufe, Zahlungsunterlagen etc.).

Betrugsmasche Authority Scams

Bei dieser Betrugsmasche geben sich Kriminelle als Mitarbeiter einer Behörde aus wie z.B. FMA, OeNB, BMF, EZB, EBA etc. Die Opfer bekommen ein Schreiben oder einen Anruf einer Person, die vorgibt, bei der FMA oder einer anderen Behörde, die mit der FMA zusammenarbeitet, zu arbeiten. In allen Fällen wird die Überweisung von Geld im Namen der genannten Behörde gefordert. Die Schreiben sehen dabei täuschend echt aus. So werden etwa das Logo der Behörde sowie nahezu ähnliche E-Mail- und URL-Adressen der Behörde verwendet. 

Manche Betrüger informieren ihre Opfer im Zuge der Kontaktaufnahme über vermeintliche Ermittlungen, bei denen sie angeblich auf ein Bitcoin-Wallet gestoßen sind, das auf ihren Namen lautet. Zunächst werden den Opfern persönliche Daten (Reisepasskopie, Bankkontodaten, Passwörter) entlockt, später wird die Bezahlung von Gebühren, Spesen oder Steuern verlangt.

Bei anderen Authority Scam Betrugsmaschen wird den Opfern von der vermeintlichen Behörde eine Straftat wie Steuerhinterziehung vorgeworfen und angeboten, dass mit der Zahlung eines bestimmten Geldbetrags auf ein bestimmtes Konto dieser Strafe entgangen werden kann. 

Bitte beachten Sie:

  • Die FMA oder andere Behörden fordern Sie niemals auf, sensible Bankdaten wie PINs und Passwörter am Telefon oder via Mail bekannt zu geben. 
  • Sie werden als Verbraucher von der FMA zu keiner Zeit zu Geldüberweisungen aufgefordert.

Unsere Tipps:

  • Seien Sie alarmiert, wenn Behörden über Telefon oder Mail Geld von Ihnen einfordern und geben Sie keine Informationen weiter. 
  • Kontrollieren Sie stets die URL in der Mail, ob diese mit der gesendeten Adresse übereinstimmt.
  • Achten Sie auf Rechtschreibfehler und schlechte Grammatik im Mail.
  • Ein weiteres Warnsignal können Mail-Adressen sein, die z.B. von einem Gmail- oder GMX-Konto stammen. Hier ist besondere Vorsicht geboten.

Betrugsversuche auf Online-Verkaufsportalen

Immer häufiger kommt es vor, dass Betrüger sich als Kaufinteressenten von inserierten Produkten auf Online-Marktplätzen wie Willhaben, Ebay oder Vinted ausgeben und ihre Opfer dort via Chat, Mail oder SMS kontaktieren. Dabei ist besondere Vorsicht geboten, wenn bei Verkäufen vom Interessenten zu Bezahl- oder Autorisierungsvorgängen aufgefordert wird und neben Kontaktdaten (z.B. Telefonnummer) auch zusätzlich Onlinebanking- und Kartendaten bekannt gegeben werden sollen. Bei Einkäufen arbeiten die Betrüger so, dass sie ihre Opfer dazu auffordern, den Kaufbetrag im Voraus – also vor Erhalt der Ware – zu überweisen. 

Bitte beachten Sie:

  • Leisten Sie derartigen Aufforderungen niemals Folge!
  • Jedes Online-Verkaufsportal bietet Informationen zum sicheren Kauf und Verkauf an: Machen Sie sich damit vertraut und seien Sie misstrauisch, wenn ein Käufer bzw. Verkäufer davon abweichen möchte. 

Unsere Tipps:

  • Geben Sie niemals Ihre Zugangsdaten (Verfügernummer, PIN oder Kartenummer) auf einer Website ein. Das ist nicht erforderlich, damit Sie an Ihr Geld kommen.
  • Seien Sie skeptisch, wenn Sie ein Käufer beim Verkauf aktiv unterstützen möchte oder in irgendeiner Form Druck auf Sie ausübt.
  • Führen Sie niemals Überweisungen zu Testzwecken zur vermeintlichen Überprüfung Ihrer Kontonummer durch.

Mietbetrug

Bei dieser Betrugsmasche inserieren die Täter auf Internetseiten oder in Zeitungen bzw. Zeitschriften preiswerte Wohnungen in bester Lage zur Miete. Häufig sind die Objekte aufgrund ihrer Größe und ihres Preises sehr verlockend. Nach Kontaktaufnahme eines Interessenten per Mail geben die Betrüger vor, sich für längere Zeit im Ausland zu befinden bzw. dort zu leben. Daher ist auch keine Wohnungsbesichtigung möglich. Es werden bei Interesse aber häufig weitere Bilder und Grundrisse der Wohnung geschickt. Die Täter bieten an, den Mietvertrag und den Wohnungsschlüssel gegen eine Vorauszahlung per Paket an den Käufer zu übermitteln. Oft passiert dies unter Druck, denn die Betrüger geben vor, dass es noch "sehr viele andere Interessenten für die Wohnung gibt". Eine direkte Ansprechperson in Österreich gibt es dabei nicht. Nach Bezahlung der Kaution endet der Kontakt. 

Bitte beachten Sie:

  • Betrüger agieren intelligent und nutzen Notsituation ihrer Opfer eiskalt aus
  • Wohnungen sollten Sie niemals ohne Besichtigung kaufen – bestehen Sie also vor Abschluss eines Mietvertrags bzw. vor Bezahlung einer Kaution immer darauf

Unsere Tipps:

  • Wenn Sie auf Wohnungssuche sind, überprüfen Sie stets Ihren Geschäftspartner und nehmen Sie persönlichen Kontakt mit dem Vermieter oder dessen Makler auf. 
  • Seien Sie besonders achtsam bei Überweisungen an Vermieter oder Makler, die ihren Sitz im Ausland haben (die Verwendung eines Geldtrans-Dienstleisters kann dabei ein Indiz für einen Betrug sein)
  • Kommt Ihnen ein Vermieter unseriös vor und Sie haben das Gefühl, betrogen zu werden bzw. betrogen worden zu sein, brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

CEO-Betrug

Seit 2015 ist diese Betrugsform in ganz Europa bekannt. Die Betrüger geben sich als vermeintliche Firmenchefs (englisch = CEO) aus und nehmen mittels gefälschter bzw. manipulierter E-Mail-Adresse Kontakt mit ihrer Zielperson auf. Häufig handelt es sich dabei um einen Mitarbeiter aus den Bereichen Treasury, der Buchhaltung oder dem Accounting. Der vermeintliche CEO ordnet in der E-Mail eine dringende Überweisung an, die der Geheimhaltung unterliegt und für die er ungewöhnliche Belohnungen verspricht. Dieser Schritt wird in weiterer Folge von einer Drittperson, z.B. Jurist, Geschäftspartner oder Berater, bestätigt.

CEO-Betrug liegt also vor, wenn ein Mitarbeiter eines Unternehmens, der zur Ausführung von Zahlungen berechtigt ist, dazu verleitet wird, eine gefälschte Rechnung zu bezahlen oder eine nicht autorisierte Transaktion von einem Geschäftskonto vorzunehmen. In der Regel kommen die Anfragen von einer leitenden Person Ihres Unternehmens, mit der Sie normalerweise keinen Kontakt haben und stehen in Widerspruch zu regulären, internen Verfahren.

Bitte beachten Sie:

  • Anzeichen für einen CEO-Betrug können ungewöhnliche E-Mails oder Telefonate sein, wo Ihnen ein Gefühl der Dringlichkeit vermittelt wird, eine Überweisung durchzuführen. 
  • Häufig handelt es sich um internationale Zahlungen, die an Banken außerhalb Europas gehen. Hier sollten Sie skeptisch werden und die Anfrage kritisch hinterfragen.

Unsere Tipps:

  • Halten Sie sich strikt an die internen Regelungen und Sicherheitsverfahren für Zahlungen und Beschaffungen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
  • Öffnen Sie keine verdächtigen Links oder Anhänge, die Sie via Mail erhalten.
  • Überprüfen Sie stets die E-Mail-Adressen, wenn Sie sensible Daten oder Überweisungen bearbeiten.
  • Wenn Sie eine verdächtige E-Mail oder Anruf bekommen, kontaktieren Sie Ihre IT-Abteilung und melden Sie den Vorfall.

Gefälschte Mails (Phishing)

Beim sogenannten Phishing fälschen Betrüger Mails von Unternehmen und versuchen mit Hilfe eines Links, die Empfänger auf eine gefälschte Login-Seite zu lenken oder an sensible, vertrauliche Daten wie Passwörter bzw. Zugangsdaten der Opfer heranzukommen. Oder aber Kriminelle schaffen es, einen Virus in den Computer des Opfers einzuschleusen, der im Hintergrund die Zugangsdaten von Onlinebanking-Sitzungen mitprotokolliert. So oder so bekommen die Betrüger Zugriff auf das Bankkonto ihres Opfers und können Überweisungen an fremde Konten tätigen. 

Wie erkennt man Phishing Mails? Häufig scheint die gefälschte Mail auf den ersten Blick von einer vertrauenswürdigen Adresse bzw. Institution (Bank, PayPal, Post etc.) zu stammen. Anzeichen für gefälschte Mails:

  • Unpersönliche Anrede
  • Sonderzeichen oder Umlaute sind nicht korrekt dargestellt
  • Mehrere Rechtschreib- und Grammatikfehler
  • Forderung, persönliche Daten preiszugeben
  • Empfänger wird unter Druck gesetzt und soll dringend handeln („Überwiesen Sie sofort, sonst fallen Gebühren an.“)

Bitte beachten Sie:

  • Ihre Bank fordert Sie niemals per Mail dazu auf, Ihre Zugangsdaten auf einer fremden Website einzugeben bzw. online bekannt zu geben.
  • Daher sollten Sie auf verdächtige Mails nicht antworten, sondern diese löschen.

Unsere Tipps:

  • Achten Sie bei verdächtigen Mails stets darauf, ob Text und Inhalt Sinn ergeben, ob die persönliche Anrede korrekt gewählt ist und untersuchen Sie die Mail auf Rechtschreib- und Grammatikfehler. 
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und geben Sie keine sensiblen Daten oder Passwörter weiter.
  • Prüfen Sie, ob die Login-Seite zum Onlinebanking, auf die Sie aufgefordert werden zu klicken, auch wirklich die verschlüsselte Login-Seite Ihrer Bank ist.

Paketbetrug

Eine eingetroffene SMS verrät bei dieser Betrugsmasche, dass das Opfer demnächst ein Paket erhält. Ein Link in der SMS führt zu weiteren Informationen. Hierbei handelt es sich oft um Fake-SMS, die die Lieferung eines Pakets bloß vortäuschen. Wird dieser Link angeklickt, werden meist bösartige Apps auf dem Handy installiert und sämtliche Daten - inkl. Bankdaten - auf Ihrem Smartphone können ausspioniert werden. Häufig werden vom infizierten Handy SMS ins Aus- und Inland verschickt, um so einerseits den Link weiterzuverbreiten und andererseits horrende Handyrechnungen für das Oper zu verursachen. Wurde die App auf dem Smartphone installiert, ist es nur sehr schwer möglich, sie wieder zu entfernen. 

Bitte beachten Sie:

  • Haben Sie die bösartige App auf Ihrem Smartphone installiert, informieren Sie unverzüglich Ihren Mobilfunkbetreiber und schalten Sie Ihr Handy aus.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, sollten Sie Opfer dieser Betrugsmasche geworden sein. 
  • SMS und Rufnummern, die missbräuchlich verwendet werden, können Sie unter www.rufnummernmissbrauch.at melden.

Unsere Tipps:

  • Klicken Sie nicht auf Links in SMS und überlegen Sie, ob Sie in letzter Zeit wirklich ein Paket bestellt haben.
  • Löschen Sie verdächtige SMS und wenn möglich, blockieren Sie den Absender.

Identitätsdiebstahl

Mit gestohlenen Identitäten können Kriminelle sehr viel Geld machen. Dabei gilt: an je mehr zueinanderpassende Daten ihrer Opfer die Täter gelangen, desto erfolgreicher können sie ihre Betrügereien durchführen. Zu sensiblen Daten zählen u.a. Name, Geburtstagsdatum, Adresse, Ausweise, Kontonummern, Kreditkartendaten, Sozialversicherungsnummern, Telefonnummern oder E-Mail-Adressen. Die Täter nutzen den Identitätsdiebstahl dazu, Straftaten im Namen der bestohlenen Opfer zu begehen. Die Betrüger gehen nach psychologischen Verhaltensmustern vor wie z.B. Höflichkeit oder Hilfsbereitschaft und nutzen öffentlich zugängliche Informationen (wie z.B. das Social Media Profil), durch Social Engineering Angriffe erschlichene Daten oder wertvolle Informationen durch Abhören von Konversationen. Erfolgreicher Identitätsdiebstahl führt bei den Betroffenen nicht nur zu finanziellen Schäden, sondern auch zu Reputationsschäden.

Unsere Tipps: 

  • Aktualisieren Sie regelmäßig Ihre Betriebssysteme, Browserversionen und Antiviren-Software auf Ihrem PC.
  • Sichern Sie Ihre Daten auf externen Datenträgern.
  • Laden Sie nur Programme aus legalen App Stores herunter.
  • Achten Sie beim Öffnen von Links darauf, ob diese aus vertrauenswürdigen Quellen stammen.
  • Hinterfragen Sie Kontaktaufnahmen von Unbekannten auf Social Media kritisch.
  • Gehen Sie achtsam mit Ihren persönlichen Daten um.
  • Verwenden Sie stets starke, sichere und unterschiedliche Passwörter (mind. 8 Zeichen mit Groß- & Kleinschreibung, Ziffern und Sonderzeichen).

Broker Betrug 

Diese Betrugsmasche findet auf Online Trading Plattformen statt. Durch auffällige Werbeanzeigen werden die Opfer auf täuschend echt aussehende und vertrauenserweckende Seiten von Online-Brokern gelockt, wo sie vermeintlich schnelle und hohe Gewinne mit Wetten auf Aktienkurse oder Währungsschwankungen erzielen können. Die Opfer werden von den Tätern dazu verleitet, möglichst hohe Geldbeträge auf der Plattform einzuzahlen und erhalten - nach Eingabe Ihrer Daten - regelmäßige Anrufe von so genannten "Beratern", die immer neue Einzahlungen fordern und ihre Opfer stark unter Druck setzen.  Auf gefälschen Online Trading Plattformen findet überhaupt kein Handel statt, die Betrüger wollen ausschließlich das von ihren Opfern eingezahlte Geld abzweigen und die Website ist so rasch wieder verschwunden, wie sie entstanden ist. 

Bitte beachten Sie:

  • Informieren Sie sich vor jeder Zahlung über die jeweilige Trading-Plattform und den Online-Broker. 
  • Suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten und Warnungen anderer Nutzer zur jeweiligen Online-Trading-Plattform.
  • Sind Sie Opfer dieser Betrugsmasche geworden, erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei oder der Staatsanwaltschaft. 

Unsere Tipps: 

  • Bleiben Sie realistisch, denn: was zu gut klingt, um zu wahr zu sein, ist meistens auch nicht wahr!
  • Informieren Sie sich, seien Sie kritisch und hinterfragen Sie verlockende Angebote. 
  • Zahlen Sie niemals Geld im Voraus an Fremde und geben Sie keine privaten Daten von sich preis.

Betrugsmasche Missing Pet Scam

Bei dieser Betrugsmasche steht ein vermisstes Haustier im Fokus. Die Täter nutzen die Verzweiflung von Tierbesitzern aus, die ihr Haustier schmerzlich vermissen. In Folge eines Inserats (z.B. auf Social Media) wird der Besitzer kontaktiert und die Betrüger behaupten, das vermisste Tier gefunden zu haben. Gleichzeitig wird für Tierarzt-, Transport- oder Unterbringungskosten Geld gefordert, weil sich das Tier verletzt hat oder in widrige Umstände geraten ist.

Bitte beachten Sie:

  • Diese Betrugsmasche nutzt die Verzweiflung von Tierbesitzern aus, die an ihren Haustieren hängen und oft alles tun, um diese wieder nachhause zu holen. Das wissen auch die Täter.
  • Wird einmal gezahlt, stellen die Betrüger immer weitere Geldforderungen.

Unsere Tipps:

  • Geben Sie nicht zu viele Einzelheiten über das Tier in einer Vermisstenanzeige preis (Foto, letzter bekannter Aufenthaltsort und Kontaktmail sind ausreichend)
  • Verlangen Sie ein Beweisvideo, auf dem Person und Tier gemeinsam zu sehen sind (sollte dies nicht möglich sein, dann zumindest ein Foto und eine detaillierte Beschreibung des Tieres einfordern, ohne vorab Fragen zum vermissten Haustier zu beantworten)
  • Vereinbaren Sie ein Treffen immer an einem öffentlichen Tier oder bei einem Tierarzt und bringen Sie Freunde/Familienangehörige mit, um die Situation im Notfall auch filmen zu können
  • Kommen Sie Geldforderungen nicht nach und seien Sie skeptisch, wenn für die Rückgabe eines vermissten Tieres sofort Geld gefordert wird. Ein seriöser Finder würde nicht so handeln.
  • Um eine solche Situation zu vermeiden, gibt es auch die Möglichkeit GPS-Sender für Haustiere zu kaufen, um sie selbst orten und finden zu können.

Cold Calling

Diese Betrugsmasche bezeichnet das unaufgeforderte Anrufen von Personen, um Produkte oder Dienstleistungen anzubieten, mit dem Ziel sensible Informationen, wie zum Beispiel Kontodaten zu erlangen. Die Betrüger geben sich dabei oft als vertrauenswürdige Dienstleister, Verkäufer oder sogar Behörden aus. Die Opfer werden im Telefonat unter anderem dazu aufgefordert, in lukrative Produkte zu investieren oder an Gewinnspielen teilzunehmen. Den Betroffenen wird suggeriert, dass das Angebot nur für kurze Zeit verfügbar ist und so Druck aufgebaut. Oft wird auch unter dem Vorwand angerufen, ein Gewinnspiel-Abo zu kündigen, da sonst hohe Kosten anfallen würden. Zum Zweck der Kündigung sollen die Opfer dann zusätzlich eine Mehrwertnummer anrufen. Aber Achtung, denn diese Gespräche können nicht nur sehr lange dauern, sondern auch hohe Kosten für die Betroffenen verursachen.

Bitte beachten Sie:

  • Die Betrüger locken Sie mit attraktiven Angeboten oder Gewinnspielen.
  • Seien Sie misstrauisch bei Mehrwertnummern, die zum Beispiel mit 0900 beginnen, hier können hohe Kosten für Sie entstehen.
  • Ein seriöser Anbieter würde niemals ohne Ihre vorherige Einwilligung Kontakt aufnehmen, da das sogenannte „Cold Calling“ gesetzlich untersagt ist.

Unsere Tipps:

  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie von unbekannten Nummern angerufen werden. Betrüger nutzen auch oft Rufnummern-Spoofing, um vertrauenswürdige Nummern vorzutäuschen.
  • Lassen Sie Mehrwertnummern bei Ihrem Telefonanbieter sperren.
  • Teilen Sie niemals persönliche oder finanzielle Informationen am Telefon mit unbekannten Anrufern. Seriöse Unternehmen würden solche Informationen nicht unaufgefordert am Telefon erfragen.
  • Fordern Sie den Namen des Anrufers, die Firma und deren Kontaktinformationen an. Verifizieren Sie diese Informationen unabhängig, indem Sie die offizielle Website des Unternehmens oder das Telefonbuch nutzen.
  • Beenden Sie das Gespräch, wenn Sie Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Anrufers haben.

Betrugsmasche Audio-Deepfakes

Bei Audio-Deepfakes oder Deepfake-Anrufen werden betrügerische Telefonate mithilfe von Computern und künstlicher Intelligenz getätigt. Die Audioaufnahmen, mit denen die Opfer angerufen werden, sind künstlich generiert und so manipuliert, so dass sich die Aufnahme exakt wie ein echter Mensch anhören kann. Das Ganze funktioniert so: Die künstliche Intelligenz lernt, indem man ihr Sprachaufnahmen der gewünschten Stimme gibt. Sie analysiert die Muster in den Aufnahmen und kann dann selbst Audios erstellen, die so klingen, als kämen sie von der echten Person. Die Betrüger verwenden diese Audioaufnahmen, um ihre Opfer anzurufen und geben sich dabei als Familienmitglied, Verwandter oder Bekannter aus. Ziel der Kriminellen ist es, an Geldbeträge oder persönliche und vertrauliche Informationen zu kommen. Eine typische Masche, die in Zusammenhang mit Audio-Deepfakes verwendet wird, ist der Enkel- bzw. Neffentrick, welcher vor allem bei älteren Menschen angewandt wird.

Bitte beachten Sie:

  • Die Betrüger rufen oft von gefälschten Rufnummern an, um ihre Identität zu verbergen.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie im Gespräch unverzüglich um Geld oder vertrauliche Informationen gebeten und dabei unter Druck gesetzt werden.
  • Achten Sie auf den Sprechstil der angeblichen Person. Wirkt er unüblich oder zu „perfekt“?
  • Kontrollieren Sie, ob die Aussagen und Erwiderungen der anderen Person mit ihren Fragen übereinstimmen oder zusammenpassen.

Unsere Tipps:

  • Bei unerwarteten Anrufen, insbesondere wenn es um finanzielle Transaktionen oder vertrauliche Informationen geht, ist es wichtig, die Identität des Anrufers zu verifizieren.
  • Bevor Sie auf ungewöhnliche Anfragen reagieren, bestätigen Sie diese durch alternative Kommunikationsmittel und sprechen am besten persönlich mit der betreffenden Person.
  • Stellen Sie aktiv Rückfragen, um zu testen, ob Ihr Gegenüber eine passende Antwort darauf hat.
  • Beenden Sie das Gespräch, wenn es Ihnen verdächtig vorkommt.

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